7.000 nationale und internationale Teilnehmer werden zur 68.
Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Urologie ab dem 28.September im
Congress Center Leipzig erwartet. Unter der Leitung von DGU-Präsident Prof.
Kurt Miller wird das Dilemma zwischen Ökonomie und Qualität Leitthema des
Kongresses sein. Verbandspolitisch stehen die Wahlen eines neuen
DGU-Generalsekretärs, eines ersten BDU-Vizepräsidenten sowie eines neuen
Vertreters der niedergelassenen Urologen im Vorstand der Fachgesellschaft im
Mittelpunkt der Jahrestagung. Neuigkeiten sind in der Immuntherapie des Nieren-
und Blasenkarzinoms sowie in der Bildgebung beim Prostatakarzinom zu erwarten.
Erstmals bietet der Kongress Live-Streams aus Operationssälen des
Universitätsklinikums Leipzig an.
„Die Medizin braucht dringend Wege aus dem Dilemma zwischen
Ökonomie und Qualität“, so DGU-Präsident Prof. Miller, Direktor der
Urologischen Klinik und Poliklinik der Charité Berlin in einer Mitteilung der
DGU-Pressestelle. „Und deshalb freue ich mich sehr, dass wir sowohl den
Vorsitzenden des Gemeinsamen Bundesausschusses, Prof. Josef Hecken, als auch
den Leiter des Instituts für Qualität und Transparenz im Gesundheitswesen, Dr.
Christof Veit, und Franz Knieps, Vorstand BKK Dachverband, zu einer
Round-Table-Diskussion im Eröffnungsforum in Leipzig begrüßen können.“
Mit insgesamt rund 100 Einzelveranstaltungen deckt die
Jahrestagung praxisrelevante Fortbildungen sowie aktuelle Wissenschaftsnews in
Diagnostik und Therapie auf allen Kerngebieten der Urologie ab. Die
personalisierte Präzisionsmedizin steht im Fokus eines ersten
Gemeinschaftsforums der DGU mit der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und
Medizinische Onkologie.
Hakenbergs Bilanz nach sechsjähriger Amtszeit
Mit der Wahl des neuen DGU-Generalsekretärs endet die
sechsjährige Ära Hakenberg (Foto oben).
An die Stelle des Rostocker Klinikdirektors soll Prof. Maurice Stephan Michel (Foto oben) aus Mannheim treten, der sich mit großem Erfolg am Aufbau der Akademie der Deutschen Urologen beteiligt hat. Prof. Oliver Hakenberg soll dem Vorstand als Vize-Präsident und Präsident bis 2019 erhalten bleiben. In seinem Abschlussbericht fasst Hakenberg die Veränderungen der Fachgesellschaft in den vergangenen Jahren zusammen:
An die Stelle des Rostocker Klinikdirektors soll Prof. Maurice Stephan Michel (Foto oben) aus Mannheim treten, der sich mit großem Erfolg am Aufbau der Akademie der Deutschen Urologen beteiligt hat. Prof. Oliver Hakenberg soll dem Vorstand als Vize-Präsident und Präsident bis 2019 erhalten bleiben. In seinem Abschlussbericht fasst Hakenberg die Veränderungen der Fachgesellschaft in den vergangenen Jahren zusammen:
- Anstieg der DGU-Mitgliederzahl von 4.993 (2010) auf heute 5.843
- stärkere politische Positionierung der DGU (Eröffnung eines Hauptstadtbüros, Öffnung für politische Themen, Aufhebung der strikten Trennung von Berufspolitik und Wissenschaft, Erweiterung des Vorstands um einen niedergelassenen Urologen)
- fokussierte Förderung der Nachwuchsarbeit und der Forschung (UroEvidence, Arbeitsgemeinschaft Urologische Forschung, Eisenberger-Stipendien, Schüler-Veranstaltungen)
- Straffung der Arbeitskreis-Struktur durch Implementierung einer gemeinsamen Geschäftsordnung
- federführende Leitlinienarbeit und Publikation der S3-Leitlinien Prostata-, Nieren- und Blasenkarzinom)
- Professionalisierung der Kongressorganisation durch organisatorische Standardisierung
Aber auch die praktische ambulante Urologie soll auf dem
Kongress eine wichtige Rolle spielen. So befasst sich der Bund der
Urologen am Donnerstag mit praktischen Fragen der Vernetzung im Zeichen der
digitalen Medizin. Die kritische Bilanz der Fehlerkultur in der Urologie steht
im Zentrum des berufspoltischen Forums von BDU und DGU am Freitag Vormittag.
„Praxistracks“ vermitteln Wissen für Niedergelassene
Interessante Inhalte verspricht auch ein neuer Veranstaltungstyp
dieses Kongresses, die sogenannten „Praxistracks“. In Teil 1 geht es am
Freitag um praxisrelevante Aspekte der MRT-TRUS-Fusionsbiopsie der Prostata.
Der zweite Teil befasst sich ebenfalls am Freitag mit Zukunftsvisionen der
ambulanten Urologie. Beide Veranstaltungen sind sicher vor allem für
niedergelassene Urologen interessant.
Rund 180 Unternehmen werden auf der begleitenden
Industrieausstellung in Leipzig vertreten sein und innovative
Medizinprodukte und -technik vorstellen. Einmal mehr gibt die medizinische
Fachgesellschaft auf ihrem Kongress mit der Aktion „Werde Urologin/Urologe für
einen Tag“ Oberstufenschülern aus der Umgebung die außergewöhnliche
Gelegenheit, die Welt der Medizin kennenzulernen. Außerdem, so die
DGU-Pressestelle in einer Mitteilung, sind interessierte Leipziger
eingeladen, sich auf einem kostenfreien Patientenforum am 1. Oktober 2016 im
CCL über urologische Erkrankungen zu informieren.
(Autor: Franz-Günter Runkel, Fotos: Runkel, IDW)